Kochen ist Krieg
Heute will ich Euch wieder ein Buch vorstellen.
Das Buch heißt: „Kochen ist Krieg“ Der Autor, Gregor Weber, ist im Hauptberuf Schauspieler und Drehbuchautor. Seine Ehefrau kommt aus einer kulinarischen Familie die aus Köchen und Feinkosthändlern besteht. Er beschreibt sich selbst als „häufig arbeitslosen Schauspieler“. Als kulinarischer Embryo wagt er mit Ende dreißig einen für sich zweiten Berufsweg einzuschlagen und geht in die Lehre als Koch. Diese absolviert er nicht irgendwo sondern im „VAU“ in Berlin. Das Restaurant gehört keinem geringeren als Kolja Kleeberg und gehört zu den 100 besten der Welt. Anschließend entschied er sich über den Alltag in deutschen Küchen ein Buch zu schreiben. Dieses Buch ist für jeden eine Bereicherung der sich dafür interessiert was hinter der Küchentür abgeht. Fernab von den publikumstauglichen Kochshows im deutschen Fernsehen.
Nach seinem erfolgreichen IHK-Abschluss als Koch, streift er durch die Lande und besucht neun Küchen unseres Landes die nicht unterschiedlicher sein könnten. Er beschreibt in einer sehr witzigen und verständlichen Art die unterschiedlichsten Gegebenheiten und Eindrücke. Auch wenn all die Küchen, in denen er als Küchenhilfe jeweils für ein paar Tage bleibt, unterschiedlich sind, gibt es doch erstaunlich viele Parallelen. Nur zwei möchte ich hier vorab erwähnen: der raue Umgangston sowie der akute Platzmangel ist fast immer vorhanden. Gregor Weber lässt es sich aber nicht nehmen dem interessierten Leser zu beschreiben, dass es auch anders geht. Aber halt nicht oft und auch nur in den beschriebenen Küchen funktioniert.
Wer dieses Buch gelesen hat wird eine ganz andere Meinung davon bekommen was es heißt den Beruf Koch gewählt zu haben. An Beispielen erfährt man aus dem Buch wie erstaunlich wenig man als Koch verdient aber trotzdem lange Arbeitszeiten hat. Er macht unter anderem Station auf einem Kriegschiff der Marine, in einer Pizzabäckerei, einem abgelegenem Restaurant in Brandenburg, er ist zu Gast in einer Theaterküche in denen Menschen arbeiten die sehr sensibel auf jede Art von Kritik reagieren und in der O2-World-Arena in Ostberlin. Spannend und nie langweilig erfährt der Leser wer mit welchen Schwierigkeiten zu kämpfen hat und wie diese gelöst werden oder eben auch nicht weil die Küchenchefs sich damit arrangieren.
Es macht einfach neugierig zu erfahren wie die Smutjes auf dem Kriegsschiff es schaffen in allen Lagen die Mannschaft bei Laune zu halten. Wie es Giovanni schafft, dass sein Pizzateig immer gleich ist. Laut dem Autor Weber ist dies eine Wissenschaft. Es kommt bei Giovanni sogar auf das Wetter und die Luftfeuchtigkeit an. Auch sehr befremdlich klingende Fachwörter wie „Garde-Manager“, „Entremetier“ oder auch „Charcutier“ werden vom Autor leicht verständlich erklärt.
Hat wer von Euch das Buch schon gelesen? Schreibt es mir in den Kommentaren.